Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum war in den Jahren zwischen 1933 und 1945 nach den Goethe-Stätten und Sammlungseinrichtungen in Weimar die zweite zentrale museale Einrichtung zum Leben Johann Wolfgang von Goethes mit Forschungs- und Sammlungsauftrag.
Das langfristige Forschungsprojekt zielt darauf ab, wissenschaftlich fundiert und systematisch zu überprüfen, in welchem Umfang sich in den Kunstsammlungen (Gemälde, Grafik, Kleinplastiken etc.) des Freien Deutschen Hochstifts / Frankfurter Goethe-Museums Objekte befinden, deren Erwerb in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945 nachweislich oder zunächst auch nur vermutlich unter rechtlich und/oder moralisch-ethisch zweifelhaften Umständen erfolgte.
Dabei werden die im besagten Zeitraum erworbenen Sammlungsbestände erstmals systematisch überprüft (soweit möglich auch Nachkriegserwerbungen, für die sich Verdachtsmomente ergeben haben) und im Hinblick auf mögliche Restitutionsfälle bewertet. Bei der Überprüfung der 62 Gemälde, die zwischen 1933 und 1945 erworben wurden, hilft der Bestandskatalog des Goethe-Museums aus dem Jahr 2011, der bereits zahlreiche Provenienzangaben enthält. Da im Spätsommer 2021 das Deutsche Romantik-Museum am Großen Hirschgraben eröffnet wird, hilft die Provenienzrecherche dabei, sicherzustellen, dass die öffentlich gezeigten Objekte der Kunstsammlungen unbelastet sind.
Projektlaufzeit:
01.01.2019 - 30.09.2021
Finanziert vom:
Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (www.kulturgutverluste.de)
Projektleiter: Dr. Joachim Seng
Projektbearbeiterin: Dr. Anja Heuß
Systematische Provenienzforschung der Bestände im Bereich Kunstsammlungen
Blick auf eine auf beiden Seiten von Wald umstandene Lichtung. Skizzenhafte, um den Effekt einer Abendstimmung bemühte Bleistiftzeichnung. Das Untersatzpapier verziert mit Weinlaub, Winden und Schreibmeisterschnörkeln in Gold und Schwarz.
Eine Schar von Kleinkindern stürmt auf die mit Einkäufen beladene Mutter zu; darunter ein Dichter, der sich wegen des Lärms die Ohren zuhält. Im Kessel ein Hahn, an einer Schnur Würste.
Blick von einer Anhöhe über eine hügelige, mittelitalienische Landschaft mit Zypressen und vereinzelten Gebäuden. Am Horizont glitzert das Meer. Um 1850 begann Maximiliane von Arnim auf Papier Pellée zu zeichnen, einem 1846 in Nantes patentierten Zeichenpapier mit weißer Grundierung und einem Überzug. Allein durch Schaben und ohne zusätzlichen Farbauftrag erlaubte dieses Papier die Erzeugung von Weißhöhungen, etwa für Lichteffekte. Maxe von Arnim, die die neue Methode in einem Brief an Marie von Olfers von 1850 als "Wischmanier" bezeichnete (Werner [1937], S. 186), verwendete sie häufiger um die von ihr angestrebten Effekte in der Landschaftskunst - Nachtstücke mit dramatischen Lichtakzenten, Sturm mit schaumgepeitschten Wogen u. ä. - mit einfachen Zeichenmitteln umsetzen zu können. Stilistisch den Zeichnungen verwandt, die Maximiliane von Arnim auf ihrer Italienreise 1851/52 geschaffen hat (vgl. III-15039, Nr. XI 3, beispielsweise Seite 27), dürfte auch das hier vorliegende Motiv von dieser Reise stammen. NSt
Ein Zug von Hasen zieht sich in mehreren Windungen über die linke und die untere Blatthälfte und erzählt als detaillreicher Bilderzug die Geschichte der Nacht in der Hasenstadt. Von oben nach unten: Gespenstergeschichte der Häsin, die kinderreiche Familie des Herrn Hase, der Dichter Hasenling bringt einen Hasengeist zu Papier, Nachtmusikanten bringen ein Ständchen und werden vom Vater der Angebeteten schlecht behandelt, diese entwischt mit ihrem Liebhaber und geht ungeachtet dessen Armut im Mondlicht spazieren, unten Schattenriss, Mord und eine Beerdigung. Der Hasenfries, zu dem sich ein Teilentwurf auf III-11748v erhalten hat, kann als typisch für die einfallsreichen, in der Tradition der Romantiker stehenden Bilder und Geschichten Gisela von Arnims betrachtet werden, in denen häufig Tiere die Handlungsträger*innen sind. Vielleicht in der Auseinandersetzung mit der Kunst Bettine von Arnims schuf Gisela von Arnim dabei wiederholt friesartige, zumeist humoristische Bilderzüge, die mitunter auch auf extremen Querformaten ausgeführt sind, so etwa die "Prozession im Regen in Teplitz" (IV-1960-013, Nr. 16, Blatt 30) oder die Befreiung der kleinen Cousine von einem Sofakissen (IV-1960-013, Nr. 5, Bild 12). NSt
Von Bäumen gerahmter Blick auf die Kathedrale von Lausanne, von einer leichten Anhöhe aus betrachtet. Gezeichnet von: Unbekannt.
Blick von der Schmalseite über einen See, in der Mitte eine kleine mit Büschen und Bäumen bestandene Insel, am linken Ufer eine kleine Hütte, am rechten Ufer, am Hang gelegen, eine klassisch anmutende Villenarchitektur.
Südliche Küstenlandschaft. Bucht vom Ufer aus gesehen, im Vordergrund links eine Agave, rechts ein Baum.
Gezeichnet von: Unbekannt Violett verschattete Hügelkette mit einem rauchenden und Feuer speienden Vulkan über einem blau-türkisfarbenen Meeresstreifen.
Kapelle oder Tabernakel mit Muttergottesstatue im Wald unter Bäumen. Um 1850 begann Maximiliane von Arnim auf Papier Pellée zu zeichnen, einem 1846 in Nantes patentierten Zeichenpapier mit weißer Grundierung und einem Überzug. Allein durch Schaben und ohne zusätzlichen Farbauftrag erlaubte dieses Papier die Erzeugung von Weißhöhungen, etwa für Lichteffekte. Maxe von Arnim, die die neue Methode in einem Brief an Marie von Olfers von 1850 als "Wischmanier" bezeichnete (Werner [1937], S. 186), verwendete sie häufiger, um die von ihr angestrebten Effekte in der Landschaftskunst - Nachtstücke mit dramatischen Lichtakzenten, Sturm mit schaumgepeitschten Wogen u. ä. - mit einfachen Zeichenmitteln umsetzen zu können. NSt
Landschaft mit einer Gruppe Birken sowie einem Büschel Schilfgras im Vordergrund, im Hintergrund eine Hütte. Das Gros von Maximiliane von Arnims meist mit nervös anmutenden, schnellen, hakelnden Strichen gezeichneten Landschaften zeigt vergleichsweise konventionelle und bei fehlenden Bezeichnungen oft nicht genau lokalisier- oder datierbare Wald-, See-, Berg- oder Küstenlandschaften, die häufig von einzelnen Hütten, markanten Baumgruppen oder Mühlen akzentuiert werden. NSt
Gezeichnet von: Unbekannt Landschaft mit Felsenschlucht, Wasserfall und Palmenvegetation, in der Bildmitte ein Mensch auf einer Seilbrücke, oben mittig Affen an einer Liane.
Gezeichnet von: Unbekannt Pferdekopf mit Zaumzeug, nach links, die Mähne fliegend, der Kopf zum Betrachter gewendet.
Gezeichnet von: Unbekannt Halbfigur eines Mannes mit Schlapphut, en face. Motivisch und stilistisch verwandt mit der vorangegangenen Zeichnung, III-11745.
Rückenfigur eines Mannes in Jäger-Kleidung, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, mit Pfauenfeder am Hut. Gezeichnet von: Unbekannt. Motivisch und stilistisch verwandt mit der folgenden Zeichnung, III-11746.
Gezeichnet von: Unbekannt Genredarstellung mit zwei kleinen Hündchen und einem Zylinder. Ein Hund liegt zusammengerollt auf einem Fell, der andere steht auf den Hinterbeinen, um den Hals zwei Glöckchen an einem Halsband.
Gezeichnet von: Unbekannt Liegender, schlafender Hund, eingebettet in eine skizzenhaft angedeutete landschaftliche Umgebung.
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