Bacchantischer Zug mit tanzenden, musizierenden sowie trunken lagernden Satyrn mit Tierfellen, Efeukränzen, Tamburinen, Trinkschalen und Thyrsosstäben. Links, auf einem ausschlagenden Esel reitend, eine halb entblößte Mänade. Die sich in wildem Tanz oder ausladendem Schritt bewegenden sowie am Boden lagernden Körper verketten sich miteinander zu einem Fries halbnackter Figuren vor blauem Grund. 1872/73 arbeitete Preller an den Entwürfen für eine allegorische Komposition zu Ehren seines 1868 in Weimar verstorbenen Freundes Bonaventura Genelli, die als Wandfries in der Gartenloggia seines Wohnhauses ausgeführt wurden, und in der auch "das bacchische Wesen und seine Lustbarkeit" als ein "Lieblingsthema Genellis" seinen Platz hatte. Im Auftrag des Hamburger Kunstsammlers Arnold Otto Meyer sollte kurz darauf eine Wiederholung der Komposition entstehen, die jedoch nicht zur Ausführung gelangte. Das hier vorliegende Blatt gehört zu den die Komposition erweiternden Entwürfen für diesen zweiten Fries und stammt aus der Sammlung des Hamburger Kaufmannes und Sammlers Meyer. Weitere Entwürfe zum Bacchanal befinden sich im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg, in der Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt sowie im Kunsthandel (Grisebach, Auktion 26.11.2014, Lot 159). NSt
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