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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Sammlung der Zeichnungen & Aquarelle [III-00261]
Der Taucher, nach der Ballade von Friedrich Schiller (Freies Deutsches Hochstift CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift (CC BY-NC-SA)
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Der Taucher, nach der Ballade von Friedrich Schiller

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Beschreibung

Vor einer Felsenküste am Mittelmeer wird die Schlüsselszene von Friedrich Schillers Ballade "Der Taucher" geschildert. Inmitten einer Gruppe von Soldaten, Frauen und Männern steht der König und hält mit weit ausholender Geste den goldenen Becher in Richtung der schäumenden See, im Hintergrund raucht der Ätna und lokalisiert das Geschehen an der Meerenge von Messina, entsprechend Schillers Angabe "Charybdis". Dem König zu Füßen kniet seine Tochter und fleht ihn an, das Schicksal nicht ein zweites Mal herauszufordern. Der Jüngling, der zum zweiten, diesmal verhängnisvollen Tauchgang nach dem Becher ansetzt, ist bis auf einen Lendenschurz nackt und im klassischen Kontrapost gezeigt. An Raffael inspirierte Personenauffassung und Komposition. Der romantischen Kunstlehre entsprechend, die die wechselseitige Durchdringung von Kunst und Literatur forderte, illustrierten die Brüder Riepenhausen zahlreiche literarische Werke, darunter 1809 Goethes Ballade "Der Sänger" aus "Wilhelm Meisters Lehrjahre" und 1811 Goethes Faust (vgl. Inv.-Nr. III-13195). 1809 folgten Illustrationen zu Friedrich Schiller, darunter die Stichvorlage zu "Das Mädchen aus der Fremde" für das Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1810 sowie ein Gemälde zu Friedrich Schillers Ballade "Der Taucher", das im Morgenblatt für gebildete Stände 1809 sowie im Almanach aus Rom erwähnt wird. Bei dem hier gezeigten Blatt handelt es sich wohl um den Karton zu diesem verschollenen Gemälde. Die Qualität und das Format der Kreidezeichnung kommen der Komposition zu Goethes Sänger in der Wiener Albertina nahe, von dem die Brüder Riepenhausen 1814 in der Hoffnung auf eine monumentale Komposition an Goethe schrieben: "den in schwarzer Kreide ausgeführten Carton hält man für unsere beste Arbeit." NSt

Beschriftung/Aufschrift

Bez. u. li. "1808" (Bleistift). Verso bez. u. mittig unter der Inventarnummer "R Nr. 254"; u. mittig unter dem Stempel "Z [...] K" (Bleistift).

Markierungen

  • Gestempelt (Mittig)
    Verso u. mittig schwarzer Stempel FDH
  • Wasserzeichen (Weiteres)
    Wz.: BRACCIANO (einkonturig); Gegenmarke: gekrönter Wappenschild

Material/Technik

Schwarze Kreide, mit weißer Kreide gehöht, auf bräunlichem Vergépapier

Maße

Blatt: 429 x 471 mm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Aus den Kunstsammlungen von Schloss Miltenberg, Main. | Versteigert 1904 bei Hugo Helbing, München. | Dort erworben von Max Ziegert. Erworben 1905 bei Max Ziegert, Frankfurt am Main.

Literatur

  • Hennig, Mareike | Struck, Neela (Hgg.) (2022): Zeichnen im Zeitalter Goethes. Zeichnungen und Aquarelle aus dem Freien Deutschen Hochstift (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 27.08.2022 - 06.11.2022). München, Kat. 99, S. 274 (Beitrag: Neela Struck)

Links/Dokumente

Gezeichnet Gezeichnet
1808
Johannes Riepenhausen
Versteigert Versteigert
1904
Auktionshaus Hugo Helbing
München
1807 1906
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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