Illusionistische Darstellung eines sich aus verschiedenen Schriftstücken und Zeichnungen zusammensetzenden Quodlibets. Oben in der Mitte wird der Illusionismus der Trompe-l"oeil-Zeichnung von einem in die Rückwand eingelassenen, von weißem und rotem Stanniol gerahmten und von einer echten Pfauenfeder geschmückten Spiegel durchbrochen. Die durchgehend mit dem Pinsel und der Feder gezeichneten Bestandteile zeigen Noten, kleinformatige Genre-, Architektur- und Landschaftsdarstellungen sowie eine Chinoiserie. Des Weiteren imitiert die Zeichnung das gedruckte Titelblatt eines Konversationslexikons, die Titelseite der in Frankfurt erschienenen "Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung" sowie weitere Druckerzeugnisse, darunter eine Landkarte mit Teilen Schwabens und des Bodensees, Albrecht Jakob Zells 1735 in Hamburg erschienenes Werk "Erweckte Nachfolge zum Irdischen Vergnügen in Gott" sowie unten mittig einen bis zum Jahr 1800 reichenden, "ewigen Kalender". Der Augsburger Kaufmann Johann Theophil Bauer war auf Kalligraphien und Imitationen von Drucken in Handzeichnungen spezialisiert (Thieme-Becker Künstlerlexikon, Bd. 3, S. 69). Die bei der Erwerbung 1909 behauptete Herkunft aus der Sammlung Johann Caspar Goethes konnte nicht verifiziert werden.