Allegorische Komposition bestehend aus einem nackten Mann und einer Frau, die sich über dem Haupt der Medusa Rondanini umarmen. Die Frau ist durch eine Krone als Königin gekennzeichnet. Sie kauert mit angezogenen Beinen auf dem ausgestreckten Unterarm des ihr entgegenstrebenden jungen Mannes, der mit seinem angewinkelten rechten Bein auf dem Gorgonenhaupt kniet. Ihre Hände ruhen auf seiner linken Schulter. Herman Grimm überliefert eine Deutung dieses ungleichen Paares einer Königstochter und eines Hirtenjünglings als "Verherrlichung der Dichtkunst, deren Gewalt allen Unterschied zwischen dem höchsten und niedrigsten aufhebt" (zit. nach Maisak 2015, S. 349). Auf einem weiteren, ansonsten weniger sorgfältig gezeichneten Entwurf ist das Laub eines Feigenbaumes über den Köpfen zu erkennen (IV-1960-013, Nr. 16, Blatt 14). Die Komposition nimmt innerhalb der Entwürfe Bettines für das Goethe-Denkmal eine exponierte Stellung ein, da sie eine plastische Umsetzung in einem Gipsrelief von Albert Wolff gefunden hat (III-15073). Eine durchgepauste Version von der Hand Maximiliane von Arnims, versehen mit zwei Schäfchen und einem Gedicht mit pastoraler Thematik befindet sich unter den Blättern der "Salonarabesken" im Album Album "Max. Armgart. Gisela" auf Blatt 23 (vgl. Inv.-Nr. IV-1960-013, Nr. 14, Blatt 23).