Das halbfigurige Porträt charakterisiert Scherbius durch den schwarzen Mantel, das Beffchen und das Buch in der Art eines Geistlichen. Die Stutzperücke fällt durch flach nach hinten gekämmte Stirnhaare und tief ansetzende, eng gedrehte Locken auf, wie sie um 1750/55 in Mode waren [...]. Da Frankfurter Geistliche einen sehr konservativen Kleidungsstil pflegten, erscheint auch eine deutlich spätere Datierung denkbar. Möglicherweise ließ Scherbius sein Bildnis beim Erwerb des Bürgerrechts 1758 oder aber bei seiner Beförderung zum Prorektor 1766 malen, was mit dem Alter des Dargestellten übereinkäme. Scherbius war als Hauslehrer in Frankfurt tätig und unterwies unter anderem von 1756 bis 1760 Johann Wolfgang und Cornelia Goethe in Latein und Griechisch. (nach: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011). S. 165)
Erworben 1977 von Heinrich G. Sossenheimer, Bad Homburg v.d.H.
de