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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-01067]
Der Brand von Troja (Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum RR-F)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum / David Hall (RR-F)
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Der Brand von Troja

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Beschreibung

Trautmann schildert das brennende Troja als weite, in die Bildtiefe fluchtende Platzanlage, die von kulissenartigen, in hellen Flammen stehenden Gebäuden gesäumt ist. Mittig erkennt man das hölzerne Pferd, aus dem die letzten Männer entsteigen, und rings umher tobt bereits der Kampf der Griechen gegen die Trojaner. Im Vordergrund trägt der Trojaner Aeneas seinen greisen Vater Anchises auf dem Rücken aus der brennenden Stadt, gefolgt von seinem Sohn Ascanius, der sich ein letztes Mal umblickt. Die Darstellung entspricht in der effektvollen Lichtführung, dem betonten Helldunkel und den vielfach gebrochenen Braun-, Gelb-, Rot- und Blautönen den Gestaltungsmitteln der Feuersbrünste Trautmanns . Die großformatige Komposition konzentriert das Geschehen in der unteren Bildhälfte, ist also für eine dekorative Verwendung bei wohl leicht erhöhter Anbringung konzipiert. [...]. Bei der Gruppe von Aeneas und Anchises im Vordergrund fällt auf, dass der Kopf des Anchises mit langem Vollbart und geröteter Nase den bärtigen Charakterköpfen Trautmanns gleicht. Die Figur des Aeneas unterscheidet sich dagegen durch den muskulösen, plastisch modellierten und in der Bewegung genau erfassten Körper wie auch durch die Gesichtsbildung deutlich von Trautmanns Personalstil. Die Figurenbildung verweist vielmehr auf eine Autorschaft von Johann Conrad Seekatz. Dieser malte eine weitere Darstellung von Aeneas und Anchises um 1765/68 in einer Supraporte für Schloss Braunshardt. Das zum Teil von Seekatz staffierte Trautmann-Gemälde im FDH ist somit ein anschauliches Beispiel für das Zusammenwirken verschiedener Maler aus Frankfurt und Umgebung, über das Goethe in »Dichtung und Wahrheit« (I, 3) mit Bezug auf die für Thoranc gefertigten Gemälde berichtet. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 322)

Illustrierte Textstelle: Vergil: Aeneis, Buch 2, 720-732

Werkverzeichnis: Kölsch (1999) G 44

Erworben 1907 von Octave Roubaud, Grasse, durch Vermittlung der Kunsthandlung Goldschmidt, Frankfurt a. M.

Beschriftung/Aufschrift

Nicht bezeichnet

Vergleichsobjekte

Steht in Bezug zu: Johann Conrad Seekatz: Aeneas und Anchises, 1765/68. Öl auf Leinwand (Supraporte aus Schloss Braunshardt; ehemals Schlossmuseum Darmstadt, Kriegsverlust; Emmerling 1991, Nr. 388)

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

221,5 x 144,0 cm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Ausgeführt im Auftrag des Grafen François de Théas de Thoranc (1719-1794) für das Hôtel seines Bruders Albert de Théas de Thoranc (heute Hôtel de Fontmichel) in Grasse, rue des Dominicains (heute rue Amiral de Grasse). | 1774, nach dem Verkauf des Hôtels an die Familie Fontmichel, verbracht in das Hôtel de Thoranc an der Esplanade in Grasse, ontiert im "Ecksalon", wo die Gemälde bis zur Veräußerung 1970 in situ blieben. | 1794 vererbt an die Tochter, Flore Jacques Joseph de Théas, Comtesse de Thoranc, verehelichte Comtesse de L’Escarène (1786-1863). | Das Haus mit dem Ecksalon 1823 verkauft an einen Herrn Roubaud (nicht spezifiziert). | In Familienlinie vererbt und bis 1907 in Besitz von Octave Roubaud.

Literatur

  • Kölsch, Gerhard (1999): Johann Georg Trautmann (1713-1769). Leben und Werk. Frankfurt am Main, Kat. G 44, S. 319-321
  • Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 388, S. 322
  • Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 283, S. 177-178
Karte
Gemalt Gemalt
1759
Johann Georg Trautmann
Frankfurt am Main
Gemalt Gemalt
1759
Johann Conrad Seekatz
Frankfurt am Main
Beauftragt Beauftragt
1759
François de Théas de Thoranc
Frankfurt am Main
1758 1765
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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